DIN 18015

Anforderungen für die Errichtung elektrischer Anlagen in Wohngebäuden

Die Errichtung elektrischer Anlagen in Wohngebäuden unterliegt der DIN 18015, die seit Mai 2020 in Kraft getreten ist und die bisherige DIN 18015-1:2013-09 ersetzt. Mit der DIN 18015 soll komfortables und zukunftssicheres Wohnen geplant, installiert und gewährleistet werden.

DIN 18015 – Was ist unter komfortablem und sicherem Wohnen zu verstehen?

Was ist unter der Bezeichnung komfortabel und sicher Wohnen eigentlich zu verstehen und was bedeutet dies für das Elektrohandwerk? Intelligentes Wohnen ist das Wohnen der Zukunft und stellt damit auch neue Ansprüche an die Elektroinstallation und Elektrotechnik. Ein Sicherungskasten, Steckdosen und Lichtschalter in den Wohnungen und Häusern, das reicht häufig nicht mehr aus.

Heute sollten Telekommunikationsanlagen, Hauskommunikationsanlagen, Melde- und Informationsverarbeitungsanlagen, Empfangs- und Verteileranlagen sowie interaktive Dienste Standard werden. Das erfordert neue Konzepte in der Errichtung elektrischer Anlagen in Wohngebäuden, wie zum Beispiel eine ausgereifte Netzwerktechnik.

Unterschieden wird in der DIN 18015 zwischen der Mindestausstattung (Ausstattungswert 1), der Standardausstattung (Ausstattungswert 2) und der Komfortausstattung (Ausstattungswert 3).

Praxisbeispiele für die DIN 18015

Wir wollen Ihnen einige Praxisbeispiele geben, die die Theorie der Errichtung elektrischer Anlagen in Wohngebäuden etwas verständlicher machen.

Zu den Mindestanforderungen der DIN gehört die Anzahl der Stromkreise, die sich nach den Quadratmetern der Wohnungen richten.

  • Bis 50 qm = 3 Stromkreise für Steckdosen und Beleuchtung
  • 50-75 qm = 4 Stromkreise für Steckdosen und Beleuchtung
  • 75-100 qm = 5 Stromkreise für Steckdosen und Beleuchtung
  • 100-125 qm = 6 Stromkreise für Steckdosen und Beleuchtung
  • Über 125 qm = 7 Stromkreise für Steckdosen und Beleuchtung

Die Anzahl der Steckdosen je Raum ist nach Mindestausstattung (*), Mindestausstattung (**) und Mindestausstattung (***) vorgesehen. So bekommt eine Küche mit Mindestausstattung (*) 5 Steckdosen, während eine Küche mit Mindestausstattung (***) 12 Steckdosen bekommt.

Kommunikationsverteiler nach DIN 18015

Neu kann man es vielleicht nicht nennen, aber enorm wichtig für zukunftssicheres Wohnen. Zusätzlich zu den Stromverteilern sind auch Kommunikationsverteiler vorgesehen. Der Kommunikationsverteiler bildet den zentralen Knotenpunkt für TAE, Router/Modem, Switche, Verstärker, Spannungsversorgungen und den optischen Netzabschluss ONT. Vor allem in Neubauten für Einfamilienhäuser sollte dies genau und zukunftssicher geplant werden, denn Smart Home ist das Zuhause der Zukunft. In Einfamilienhäusern wird der Kommunikationsverteiler in der Regel im Zählerschrank neben dem Verteilerfeld installiert.

Überstrom-Schutzeinrichtungen nach DIN VDE Norm 18015

Für die Überstrom-Schutzeinrichtungen nach DIN 18015 sind für alle Beleuchtungsstromkreise und Steckdosenstromkreise LS-Schalter oder Fehlerstrom-Schutzschalter mit eingebautem Überstromschutz (RCBO) zu installieren. Dabei ist darauf zu achten, dass bei einem Auslösen der Überstrom-Schutzeinrichtung nur ein möglichst kleiner Teil abgeschaltet wird. Ziel ist es immer, eine größtmögliche Verfügbarkeit der elektrischen Anlage zu gewährleisten. Das bedeutet konkret, löst der FI-Schalter aufgrund eines Fehlers in der Küche aus, sollte auch nur der Strom in der Küche abgeschaltet werden und nicht in der ganzen Wohnung oder im ganzen Haus.

Die Errichtung elektrischer Anlagen in Wohngebäuden muss dokumentiert werden

Nach Abschuss der Errichtung elektrischer Anlagen in Wohngebäuden muss diese Installation dokumentiert werden. Dazu sind Installationspläne und Schaltpläne zu erstellen sowie Anlagen-Dokumentationen nach DIN VDE 0100-510 (VDE 0100510).

Weiterführende Informationen zu diesem Thema finden Sie hier.